Linksextreme applaudieren zu christlichen Hymnen

Eine Christin, deren Familie aus Ghana stammt, ergriff bei einer Demonstration linker Feministinnen das Wort und verwies auf die schwierige Situation afrikanischer Frauen. Dann sang sie zwei christliche Hymnen.

Wien (kath.net/jg)

Vor der Karlskirche in Wien finden immer wieder Protestkundgebungen linksradikaler Organisationen statt. Ende Oktober gelang es einer Christin, mit einer kurzen Stellungnahme und zwei christlichen Hymnen den Applaus der Demonstranten zu gewinnen – „wobei davon ausgegangen werden muss, dass der religiöse Charakter der Lieder nicht erkannt worden ist“, berichtet Jan Ledóchowski von der Plattform Christdemokratie.

Die Demonstrationen sorgen zunehmend für Konflikte, weil die lautstark gerufenen Parolen bis in die Karlskirche zu hören sind und die Teilnehmer an der Abendmesse stören. Häufig skandieren die Demonstranten antichristliche Inhalte wie: „Kein Gott! Kein Staat! Kein Patriarchat!“ Auf der Fassade der Karlskirche tauchen immer wieder Schmierereien auf, die gegen das Christentum gerichtet sind. Vor einigen Wochen kam es zu einer beunruhigenden Situation, als skandierende Demonstranten einen älteren Priester umringten, der sie auf die Störung der Messe hingewiesen hatte.

Aus diesem Anlass war die Plattform Christdemokratie bei der Demonstration am 30. Oktober dabei, um eventuelle Zwischenfälle zu dokumentieren. „Dank einer starken Polizeipräsenz konnten die Demonstranten den Gottesdienst nicht mehr im selben Ausmaß wie zuvor stören“, schreibt Ledóchowski.

Gegen Ende der Demonstration erbat sich eine Christin der Plattform das Mikrophon, deren Familie aus Ghana stammt. Sie sang zwei christliche Hymnen und erzählte vom tragischen Schicksal vieler Frauen in Afrika und ihrer Hoffnung auf eine Verbesserung. Dafür erhielt sie viel Applaus von den Demonstranten.

Jan Ledóchowski schrieb, es sei der Plattform Christdemokratie wichtig gewesen, „dass wir auf diese konstruktive und respektvolle Art und Weise, als Christen unseren Platz im öffentlichen Raum gewahrt haben und auf Hass und Aggression mit der ausgestreckten Hand reagiert haben.“