Die Sonne scheint und die Regenbogenfahnen blühen überall auf in ihrer ganzen Pracht. Das kann nur eines heißen: Es ist wieder Pride Month in Wien. Daran lässt sich viel kritisieren, nicht zuletzt die Kosten von mehreren Millionen Euro öffentlichen Geldern, die die Stadt Wien jährlich für LGBT Projekte auf sich nimmt. Aber diese Kritik bleibt nur an der Oberfläche, denn von ihrem Wesen her ist die Pride und alles wofür sie steht, der Versuch, als Religionsersatz ein neues Menschen- und Weltbild zu etablieren. Statt Fronleichnamsprozessionen gibt es Regenbogenparaden, statt der Formeln des Glaubensbekenntnisses gibt es Buchstabenkombinationen für jedes denkbare und undenkbare Geschlecht, Regenbogenfahnen sind sakrale Symbole, deren Schändung schwerste Strafen nach sich zieht und als Liturgiesprache dient die genderinklusive Sprache, derer sich besonders eifrige Anhänger auch in der gesprochenen Form bedienen. Der religiöse Anspruch wird unnachahmlich verdeutlicht durch die Aufführung einer „QueerPassion“ im Wiener Konzerthaus, wo zur Musik von Johann-Sebastian Bachs Johannespassion die Leidensgeschichte queerer Menschen erzählt wird.
Die Pride ist ein Schrei nach Liebe, Freiheit, Sinn und Respekt und diese Sehnsucht muss ernst genommen und beantwortet werden. Deshalb muss die Debatte ernsthaft geführt werden und darf nicht an der Oberfläche bleiben. Aber es geht um die Seele unserer Stadt und wie wir alle wissen „politics is downstream from culture“ – Politik ist Ausfluss von Kultur.
In einem kurzen Video zeigen ich gemeinsam mit Gemeinderätin Caroline Hungerländer eine andere Vision des Monats Juni auf, nämlich einem Monat, in dem wir in unserer von Kindern entwöhnten Gesellschaft wieder die Familie in den Mittelpunkt stellen, denn es ist nicht mangelnde Diversität, die die Zukunftsfähigkeit unseres Landes bedroht, sondern es sind die fehlenden Kinder.