Die Wahl zum Wiener Gemeinderat und Landtag am 27. April 2025 brachte für die Wiener Volkspartei eine bittere Niederlage. Diese wird weniger durch das Ergebnis von unter 10 Prozent verdeutlicht als vielmehr durch den Umstand, dass Bürgermeister Michael Ludwig auch ohne die Wiener Volkspartei eine Mehrheit für die Stadtregierung bilden kann, sogar mit den NEOS.
Mein persönliches Vorzugsstimmenergebnis von 627 Stimmen, das mich auf Platz drei unter allen Kandidaten brachte, macht mir allerdings Mut, auf dem richtigen Weg zu sein. Ich stehe für ein ganz klares Profil, das großen Wert auf weltanschauliche Stringenz legt. Wir befinden uns im gesamten Westen in einem Kulturkampf um die Deutungshoheit, wer wir sind und wer wir in Zukunft sein sollen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir ohne eine Stärkung unserer christlichen Wurzeln in Gefahr laufen, eine „Schnittblumengesellschaft“ zu werden, die scheinbar in voller Pracht blüht, doch abgeschnitten in einer Vase dazu verdammt ist, sich selbst zu verzehren, bis sie austrocknet. Es ist also keine rein spirituelle oder gar kirchliche Frage, sondern hat gesamtgesellschaftliche Relevanz. Europa wurde auf drei Hügeln erbaut: Golgatha in Jerusalem, Kapitol in Rom und Akropolis in Athen. Fehlt einer dieser Hügel, stürzt unsere Zivilisation ein. Sich für eine christlich inspirierte Gesellschaft auszusprechen ist nicht gestrig, sondern im Gegenteil nach wie vor revolutionär. Als politische Partei müssen wir wieder eine Begeisterung für diese Art der Revolution versprühen, die weit über den Kreis der Gläubigen hinaus attraktiv ist. Ein Blick in den Rest der Welt beweist das.
Ich stehe für eine Kultur, die voller Selbstvertrauen in die Zukunft blickt! Eine Zukunft, in der die Wirtschaft von ideologischen Fesseln befreit boomt, in der man sich vor neuen Technologien nicht fürchtet, sondern diese ersehnt, in der wieder jeder Mensch in jeder Phase seines Lebens den größtmöglichen Schutz unserer Gesellschaft genießt, in der wir selbstbewusst unsere Identität behaupten und die Frage der Migration und unseres eigenen demografischen Niedergangs aus einer Position der Stärke lösen. Dafür stehe ich ein.